Mittwoch, 6. November 2019

Elektrostimulation


Elektrostimulation
Defi selbst gebaut und auch angewendet


Defi Innenleben
Etwa 600 Jahre vor Christus wird Thales von Milet die Beobachtung elektrisierender Wirkung von Bernstein zugeschrieben.
46 vor Christus beschreibt der roemische Arzt Scribonius Largus die Erfolge seiner Behandlungsmethode gegen Gicht durch Elektrostimulation mit Zitterrochen.
Um 1650 entsteht der Name ”Elektrizitaet aus dem griechischen Wort fuer Bernstein ”Elektron”.
1743 demonstriert William Tossach die Wirksamkeit der Mund zu Mund Beatmung als er einen Grubenarbeiter wiederbelebte.
Johann Gottlieb Krueger veroeffentlicht 1744 ein Buch ueber die Wirkung des elektrischen Stroms in der Medizin.
1745 ”erfindet“ Ewald Juergen von Kleist den ersten Kondensator. Die Leydener’sche Flasche erhielt ihren Namen jedoch von Pieter van Musschenbroek (Cunaeus), der ein Jahr spaeter an der Universitaet Leyden diesen ersten Kondensatortyp so beschrieb, dass die Ergebnisse reproduzierbar wurden.
Abb ́e Nollet zeigte bereits 1745, dass kleine Tiere, wie Voegel oder Fische, durch die Entladung einer Leydener’schen Flasche augenblicklich getoetet werden koennen.
Am 16. Juli 1774 wird ein dreijaehriges Maedchen nach 20 minuetigen erfolglosen Reanimationsversuchen von dem herbeigerufenen Apotheker Mr. Squires durch mehrere transthorakale Elektroshocks aus einer Leydner’schen Flasche reanimiert.
Der Fall wird 1788 von Charles Kite in einem Essay in der Royal Human Society publiziert.
1789 beschreibt Liugi Galvani die elektrophysiologische Reizung am Froschschenkel.
1800 empfiehlt Alexander von Humboldt elektrischen Strom zum Heilen unterschiedlicher Leiden.
1831 entdeckt Michael Faraday das Induktionsprinzip.
1849 beschreiben Carl Ludwig und sein Student Moritz Hoffa das elektrisch stimulierte Herzflimmern.
1866 erfindet Ernst Werner von Siemens die Dynamomaschine.
1874 beschreibt der Lausanner Arzt Alfred Vulpian die Mechanismen des Herzflimmerns. Er fuehrt den Begriff „Fibrillieren“ ein (mouvement fibrillaire).
1882 errichtet Thomas Alva Edison die ersten Kraftwerke fuer elektrische Beleuchtungen. Sie arbeiten mit Gleichstrom.

1888 entdecken die Genfer Professoren Jean Louis Prevost und Frederic Battelli, dass mit geringen Stromstaerken Herzen zum Flimmern gebracht werden konnten. Mit hoeheren Stromstaerken wiederum konnten sie die Tierherzen erfolgreich defibrillieren. Ihre Veroeffentlichung im Jahre 1889 wurde allerdings kaum beachtet.
1891 entwickelt Nicola Tesla den ersten Transformator. Er verhilft damit dem Wechselstrom zum Durchbruch, da nun die Spannung erhoeht werden konnte und dadurch ein Stromtransport ueber groessere Entfernungen wirtschaftlich wurde.
1902 leitet Willem Einthoven das erste Elektrokardiogramm ab.
1946 gelingt Naum Lazarevich Gurvich in Moskau die transthorakale Defibrillation mit einer Kondensator-Spulen-Anordnung.

1947 rettete
der Thoraxchirurg Claude Beck von der Universitaetsklinik Cleveland mit Wiggers Methode einen 14-jaehrigen Patienten, der waehrend einer Trichterbrust-Operation Herzkammer- flimmern bekam. Er verwendete Loeffelelektroden direkt am offenen Herzen und die in USA uebliche 115 V Wechselspannung, die zu ca. 1,5 A Stromfluss gefuehrt hatten.
1956 gelingt Paul Zoll die erste transthorakale Defibrillation an einem 65-jaehrigen Mann. Sein Defibrillator war im Wesentlichen ein Transformator, der aus der Netzspannung 710 V generierte, die 15 A fuer 150 ms durch den Thorax fliessen liessen.
Kouwenhoven, der nebenbei erwa ̈hnt an der Fridericiana in Karlsruhe promovierte, entdeckt 1959 zusammen mit einem Assistenten bei Defibrillationsversuchen, dass sich durch das Aufpressen der Defibrillatorelektroden auf den Brustkorb der arterielle Blutdruck anheben laesst. Auf diese Entdeckung geht die heute gebraeuchliche Herzdruckmassage zurueck. Kouwenhoven gilt daher als einer der ganz großen Pioniere der kardialen Wiederbelebung sowohl in der Entwicklung der Basisreanimation als auch bei der Erforschung der Defibrillation.

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